Arbeitslager an der Ulica Lipowa in Lublin

Gedenktafel zur Erinnerung an die Opfer des Lagers an der Lipowa 7, auf Polnisch, Jiddisch und Englisch. Heute ist dort das Einkaufszentrum Plaza.

Das Arbeitslager an der Ulica Lipowa in Lublin war ein deutsches Arbeitslager, das von Dezember 1939 bis Juli 1944 in der Ulica Lipowa 7 in Lublin bestand. Es war das erste Arbeitslager für Juden und zugleich das am längsten bestehende Arbeitslager im besetzten Polen. Zunächst wurde es vom Volksdeutschen Selbstschutz verwaltet, später wurde es von der SS kontrolliert. Im Unterschied zu anderen deutschen Lagern lebten hier um den Jahreswechsel von 1940 auf 1941 mehr als 2.000 Kriegsgefangene – Soldaten der polnischen Armee jüdischer Herkunft. Lipowa-Häftlinge arbeiteten vor allem in den Werkstätten der SS-geführten Deutschen Ausrüstungswerke (DAW), sowie auch für andere deutsche Institutionen in Lublin. Sie waren Hunger, Krankheiten und der Brutalität der Wachen ausgesetzt, obwohl die Bedingungen in diesem Arbeitslager etwas besser waren als in den anderen deutschen Lagern in Lublin.

Am 3. November 1943 wurden jüdische Häftlinge des Lagers im Rahmen der Aktion Erntefest ermordet. Um den Jahreswechsel 1943/44 wurde das Lager in ein Außenlager von Majdanek umgewandelt. Kurze Zeit später wurden dorthin 660 Häftlinge verschiedener Nationalitäten aus verschiedenen Konzentrationslagern deportiert, worauf das Lipowa-Lager bis zur Eroberung der Stadt durch die Rote Armee 1944 genutzt wurde.


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